Photovoltaik für den Eigenverbrauch
Seit dem Jahr 2004 ist der Strompreis in Deutschland von 17,96 Cent/kWh um durchschnittlich 4,4 % pro Jahr angestiegen und beträgt 2024 nach Angaben des „Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)“ 42,22 Cent pro kWh. Die prognostizierten Kosten in Höhe von ca. 70 Mrd. € für den notwendigen Netzausbau (um den Strom der Windparks in der Nord- und Ostsee in die einzelnen Bundesländer zu transportieren) führen voraussichtlich zu steigenden Stromkosten auch in der Zukunft. Stromkostensteigerungen resultieren ebenfalls aus dem wachsenden Strombedarf (z. B. durch die Elektromobilität) und den Finanzierungskosten des Kohle- und Atomausstiegs.
Durch die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage können Sie Ihren eigenen Strom erzeugen und verbrauchen. Damit machen Sie sich langfristig unabhängiger von den steigenden Strompreisen der Energieversorger.
Das Grundprinzip des Photovoltaikstrom-Eigenverbrauchs ist ganz einfach: Sie verbrauchen so viel Strom wie möglich selbst und mindern damit den Anteil des beim Energieversorger teuer zugekauften Stroms. Überschüssigen PV-Strom speisen Sie entweder zu einem auf 20 Jahre festgesetzten Betrag ins Netz ein oder füllen mit dem Strom Ihren PV-Stromspeicher. Es gibt intelligente, technische Lösungen (wie z. B. den „SMA HomeManager“), mithilfe derer der Stromverbrauch sinnvoll und effizient an die jeweiligen Lebensumstände angepasst werden kann. Das Nutzungsverhalten beeinflusst den Strom-Eigenverbrauch direkt. Um den Eigenverbrauch zu erhöhen, sollte sich das Stromverbrauchs-Verhalten an die Lichtsituation anpassen und die verbrauchsintensiven Haushaltsgeräte sollten am besten tagsüber betrieben werden.
Elektromobilität & Photovoltaik
Elektromobile nutzen hocheffiziente Motoren (Wirkungsgrad > 90 %), leistungsstarke Akkus und können Bremsenergie zu einem großen Teil zurückgewinnen (Rekuperation). Aufgrund steigender Stückzahlen, des Wegfalls der Kfz-Steuer über zehn Jahre, der Bezuschussung durch die öffentliche Hand und der Hersteller-Rabatte wird der Betrieb eines Elektromobils immer preiswerter (2021: Zuschüsse und Rabatte in Höhe von bis zu 9.000 €).
Da Elektromobile beim Fahren keine Treibhausgase (wie z. B. CO2) emittieren, können sie die höheren CO2-Emissionen ihrer Herstellung wettmachen und einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Klimas leisten. Wie groß dieser Beitrag ist, hängt allerdings von der Art der Produktion des genutzten Stroms ab. Falls für den Betrieb eines Elektromobils „schmutziger“ Kohlestrom verwendet wird, fällt die Bilanz eher gemischt aus. Einer Erhebung des Frauenhofer-Instituts zufolge fällt für die Produktion und den Betrieb von Elektromobilen, welche mit dem Strom-Mix von 2016 betankt worden sind, erst ab 130.000 Kilometern Laufleistung weniger CO2 an als für ein äquivalentes Fahrzeug mit einem Diesel-Antrieb (Break-Even-Punkt). Wird das Elektromobil jedoch ausschließlich mit selbst produziertem Photovoltaik-Strom betankt, liegt dieser Break-Even-Punkt bei lediglich 45.000 Kilometern. Das bedeutet, dass Sie mit jedem zusätzlich gefahrenen Kilometer gegenüber einem vergleichbaren Diesel-Modell CO2-Emissionen einsparen.
Bei einer Laufleistung von 150.000 Kilometern beträgt die CO2-Einsparung eines mit PV-Strom betanken Elektromobils ca. 50 % gegenüber dem Diesel-Äquivalent. Ein Diesel-PKW ist bei dieser Laufleistung folglich für ebenso viele Treibhausgase verantwortlich wie zwei Elektromobile, die mit PV-Strom fahren.
Neben der guten Umweltbilanz können Elektromobile mit ihren bemerkenswert dynamischen Fahrleistungen überzeugen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das Elektromobil als mobilen Stromspeicher für Ihre Photovoltaik-Anlage zu nutzen, wenn es einmal nicht für Fahrten benötigt wird. Mit dem tagsüber produzierten Strom werden die Batterien des PKW aufgeladen und abends kann dieser Strom den Verbrauchsgeräten im Haushalt zugeführt werden. Besonders die Kombination „Elektromobilität & Photovoltaik“ ergibt Sinn!